• Camp 2017

    MITTENDRIN

    In seinem zweiten Jahr in Folge zog Sing along, Berlin! weiter zu einem ganz anderen (Proben)Ort, der aufgrund seiner Historie und seines Umfelds einen kreativen Boden für die Grundidee des Projekts bot: zu Karstadt am Hermannplatz.

    Als seinerzeit modernstes Kaufhaus Europas mit erstmalig einem Zugang aus der U-Bahn und mit seinen neun Etagen (zwei davon unterirdisch), 24 Rolltreppen, 24 Personen-, 13 Speise- und acht Lasten-Aufzugen sowie seinem 4.000 Quadratmeter großen Dachgarten war es eine stadtbekannte und unter Jazzgrößen weltweit beachtete Attraktion: Neben dem reichhaltigen Warenangebot waren es insbesondere die vielen Kulturveranstaltungen – jeden Nachmittag spielten unterschiedliche Musikformationen auf der Dachterrasse mit einem Blick aus 32 m Höhe über Kreuzberg und Neukölln – und das Serviceangebot, das die Menschen an diesen Ort lockten.

    An diesem Ort, der von jeher der Kultur eine Bühne bereitet hat, 90 Jahre später Menschen singend zusammenzubringen, zu proben und sich an den letzten drei Tagen des Camps von dort aus über den Hermannplatz hin zum Oranienplatz, dem Engelbecken bis in den Hauptbahnhof zu bewegen – das hieß 2017 für Sing along, Berlin! „mittendrin“ im multikulturellen Leben Berlins.

    Insgesamt sechs sehr unterschiedliche, dem jeweiligen Ort entsprechende Auftritte gab es in dem Jahr: bis zur Gedächtniskirche und dem Schloß Britz wurde der Aktionsradius des Camps erweitert.

    Zwei Monate später zog die Idee des Sing along, Berlin!- Projektes weiter nach Washington D.C.. Unter dem Motto “Gemeinsam vielstimmig” baute Sing along, Berlin! eine Brücke in einen politischen Kontext: Mit einem Auftritt des “Sing along, G20!”-Chor verabschiedete sich Deutschland aus der Präsidentschaft des G20. Viele (musikalische) Stimmen, u.a. auch der Sing along, Berlin!-Chor mit seinem Überraschungsauftritt im Bundesfinanzministerium 2016 hatten dieses Präsidentschaftsjahr prägend begleitet und so blickte der von Berlin aus initiierte “Sing along, G20!”-Chor mit seinem „song of communion“ des Südafrikaners Neo Potlak Muyanga zurück: „qulani“.

    „qulani“
    qula kwedini, qula kwedini ka bawo
    zenize nazo kwedini, qula kwedini ka bawo

    sing and show yourself little one
    when you show yourself in truth
    you are the pride of your elders

  • Studios 2017

    Das Camp Sing along, Berlin besteht aus Einheiten sowohl für alle Teilnehmenden als auch für kleinere Gruppen. Wir unterscheiden zwischen Studios, Workshops und Tutti.

     

    Studios / Tutti

    Studios sind kleinere Gruppen, die sich mit einer bestimmten Musikrichtung beschäftigen. Mit Deiner Angabe zu den musikalischen Vorlieben („Neugier für“) kannst Du Dich schon bei der Anmeldung für eine intensivierte Beschäftigung mit einer bestimmten musikalisch-ästhetischen Stilrichtung entscheiden. Im Rahmen des Studios studierst Du vier Stücke dieser Richtung ein. Die Gesangspaten des Rundfunkchors Berlin begleiten Dich mit Stimmbildung, Einstudierung und gestalterischen Hinweisen. Hinzu kommt jeweils ein Stück der anderen Musikrichtungen/Studios, die alle gemeinsam bei den Aufführungen singen. Diese studiert Ihr in den Tutti-Proben mit allen TeilnehmerInnen ein.

    Studios

    1. Songs of communion/ Protest songs
    Musikalische Leitung: Neo Muyanga

    2. Circle Songs / Improvisation
    Musikalische Leitung: Michael Betzner-Brandt

    3. Pop / Jazz
    Musikalische Leitung: Daniela Bartels

    4. Interkultur
    Musikalische Leitung: Alfred Mehnert

    5. Come-together-Songs
    Musikalische Leitung: Hagara Feinbier

    Paten aus dem Rundfunkchor:
    Peter Ewald, Sabine Eyer, Heike Peetz-Glintenkamp, Axel Scheidig, Isabelle Vosskühler (angefragt)

     

    Leitung

    1. Songs of communion/ Protest songs

    Musikalische Leitung: Neo Muyanga

    Komponist/ Sänger/ Librettist wurde in Soweto geboren. Er studierte italienische Madrigalkunst bei Maestro Piero Poclen in Triest (Italien). Mitte der 90er Jahre gründete er das Jazzduo Blk Sonshine mit Masauko Chipembere, dessen erste gemeinsam Produktion es 20 Wochen lang unter die Top 20 der Charts schaffte. Ihr Folgealbum Good life erschien 2009.
    Rund um den Globus reist Muyanga, sammelt musikalische Erfahrungen und verbindet sie mit den Wurzeln der Musikdradition seines eigenen Landes. Er komponiert Musiktheater, Chorwerke, Kammer- und Orchestermusik. Seine Operette „The Flower of shembe“ wurde  2012 wurde von der Kritik ausgezeichnet. Er tourt sowohl als Soloperformer als auch in unterschiedlichen Bandformationen durch die Welt. 2008 gründete er zusammen mit Chimurenga die pan african space station  eine Kombination aus Plattform und Radiostation, die mit neuen Formaten der Musikszene operiert: The Pan African Space Station (PASS) is a periodic, pop-up live radio studio; a performance and exhibition space; a research platform and living archive, as well as an ongoing, internet based radio station.

    2. Circle Songs / Improvisation

    Musikalische Leitung: Michael Betzner-Brandt

    lebt als Dirigent, Autor, Pädagoge und Stummfilmpianist in Berlin. Mit seinem mehrfach preisgekrönten Chor Fabulous Fridays entwickelt er groovende, zeitgenössische Chormusik, die er in der Reihe modern a cappel/a im Carus-Verlag herausgibt. Außerdem gründete und leitete er den Ich-kann-nicht­ singen-Chor,den Rock-PopChor 60+HighFossi/ity sowie den Begegnungschor Berlin - Berliner singen mit Geflüchteten. Michael Betzner-Brandt macht Musik mit Profis und mit Laien. In jedem Fall mit Menschen, die sich schon nach ganz kurzer Zeitgar nicht mehr als Laien vorkommen. Er gibt Workshops, stundenweise, wochenendweise, lebenslang. Er schreibt darüber, reist durch Deutschland und tritt überall auf. Un der ist seit jeher der festen Überzeugung:,,Jeder kannsingen"!.

    3. Pop / Jazz

    Musikalische Leitung: Daniela Bartels

    studierte Schulmusik an der Hochschule für Musik, Theater und Medien in Hannover. Als Studentin sang sie bei den "Vivid Voices" und lernte hier viel über den Chorgesang in Pop und Jazz. Von 2013-2017 war sie als Musikpädagogin an der Hochschule für Musik FRANZ LISZT in Weimar tätig und bildete dort angehende Musiklehrer*innen aus. Im März 2014 gründete sie den preisgekrönten Berliner Chor "zimmmt", der wöchentlich in Kreuzberg probt und großen Wert auf künstlerische Partizipation legt. In Weimar gründete Daniela etwas später den "International Choir", in dem das Ziel verfolgt wird, Menschen durch die Freude am gemeinsamen Singen zusammenzubringen. Zurzeit ist sie als Musikpädagogin an der Universität zu Köln tätig, wo Ihr vor allem das Praxis-Seminar „Demokratische Chorpraxis“ sehr am Herzen liegt.

    4. Interkultur

    Musikalische Leitung: Alfred Mehnert

    Percussionist, Autor und Dozent, beherrscht als Musiker von Jazz über Lateinamerikanisches bis zur elektronischen Musik eine unglaubliche  Vielfalt an musikalischen Stilen. Als Performer, Conferencier und Lyriker reicht sein Horizont vom nächtlichen Poetry-Slam in der Kreuzberger Kaschemme bis zur großen Bühne des Deutschen Theaters. Als Lehrer gelingt es ihm, Alters- und soziale Grenzen zu überwinden und fantastisch aufspielende Profis mit ebenso ahnungs- wie voraussetzungslosen Ex-Zuschauern auf eine Bühne zu bringen und in einen Jam zu verwickeln, der niemanden loslässt.

    5. Come-together-Songs

    Musikalische Leitung: Hagara Feinbier

    Hagara Feinbier ist studierte Musikpädagogin und Chorleiterin, leidenschaftliche Workshopleiterin und Liedersammlerin und lebt seit dem Gründungsjahr 1991 in der ZEGG-Gemeinschaft in Bad Belzig. Sie ist Herausgeberin von drei COME TOGETHER SONGS – Liederbücher, einer Sammlung mit gemeinschaftsbildenden Liedern des Herzens aus aller Welt, von 6 CDs und einer Tanz-DVD. 
    Seit 20 Jahren leitet Hagara Gesangs- und Musikkurse im In- und Ausland und engagiert sich für die Verbreitung einer neuen Singkultur an Schulen, Kindergärten, Hospizen und im Lebensalltag von Menschen und Gemeinschaften wie dem ZEGG. Vielen begeisterten TeilnehmerInnen an ihren Musikseminaren erleichterte sie durch ihre Lebendigkeit und Offenheit einen neuen Zugang zum Singen. Ihre Leidenschaft ist es, Menschen die heilende Kraft ihrer Stimme erfahrbar zu machen und sie zu ermutigen, auch im Alltag wieder (miteinander) zu singen.

     

     

  • Workshops 2017

    Die Workshops sind den Studios zugeordnet. Hier geht es darum, Ausdruckskraft in Bewegung und Begegnung zu bringen, zwanglos und mit Spielfreude Impulse der Workshopleiter aufzugreifen und gemeinsam weiterzuentwickeln. Auch: dich auf die Auftritte in der Öffentlichkeit vorzubereiten, die ja in der Begegnung mit Unbekannten viele Überraschungsmomente bergen.

     

     

     

    1. Interkultur

    Workshop - Leitung: Alfred Mehnert

    Percussionist, Autor und Dozent, beherrscht als Musiker von Jazz über Lateinamerikanisches bis zur elektronischen Musik eine unglaubliche  Vielfalt an musikalischen Stilen. Als Performer, Conferencier und Lyriker reicht sein Horizont vom nächtlichen Poetry-Slam in der Kreuzberger Kaschemme bis zur großen Bühne des Deutschen Theaters. Als Lehrer gelingt es ihm, Alters- und soziale Grenzen zu überwinden und fantastisch aufspielende Profis mit ebenso ahnungs- wie voraussetzungslosen Ex-Zuschauern auf eine Bühne zu bringen und in einen Jam zu verwickeln, der niemanden loslässt.

    2. Physical Theatre/ Tanz

    Workshop - Leitung: Mareike Jung

     
    1991 geboren in Sallneck ist Mimin, Tänzerin und Zauberin. Sie gehört zur dynamischen und innovativen, jungen Kunstlerszene Deutschlands. Schon früh erhielt sie Unterricht bei Schauspieler Wolfgang Dold und ergänzte ihre Zauberfähigkeiten in der Freiburger Szene durch den dort ansässigen Zauberzirkel. Seit fruhester Jugend zeigt Jung auf verschiedensten Buhnen und Veranstaltungen ihre eigene Zauber- und Feuershow. Seit 2014 präsentiert sich Jung auch mit eigenen Tanzperformances und widmet sich verstärkt dem Physical Theatre. Nach dem sie verschiedene Tanz,- und Zirkusprojekte mit Jugendlichen durchgefuhrt hat, begann sie 2012 ein Studium mit Schwerpunkt Mime/Pantomime an der Etage Berlin. Zu ihren jungsten Tätigkeiten zählen unter anderem Dramaturgie, Regie und Darbietung des eigenen Buhnenstucks „Kopflos“, sowie eine enge Zusammenarbeit mit den international erfolgreichen Metroccrolis und mit D.A.T. (Das andere Theater). Seit 2015 befindet sich Jung in einem Fortbildungsjahr fur Tanz im Dock 11, Berlin.

    3. Percussion/Performance

    Workshop - Leitung: Robyn Schulkowsky

    US-amerikanische Perkussionistin, lebt seit 1980 in Deutsch­land. Ihre Interpretationen und Uraufführungen der bedeutendsten Stücke für Solo-Schlagzeug des 20. und 21. Jahrhunderts sind international gefragt. Sie spielt regelmäßig mit Musikern, wie Joey Baron, Reinhold Friedrich, Kim Kashkashian, dem Komponisten Christian Wolff, der Choreografin Sasha Waltz und dem Künst­ler Günther Uecker. Ihr Percussionprojekt mit Fabrikarbeitern in Österreich wurde mit dem YEAH! - Young EARopean Award - Preis 2011 ausgezeichnet. Seit 2005 ist ihr »Rhythm Lab« auf Reisen zu neuen Klanghorizonten und Hörerfahrungen rund um den Globus, ob in der Grand Central Station New York, in mehreren Städten Rumäniens, in Ingolstadt, Island, Mexico und Uruguay. Weitere Stationen in China und Argentinien sind noch für dieses Jahr geplant.

    4. Physical Theatre/ Pantomime

    Workshop - Leitung: Sandra Strauch

     
    Die 1979 geborene Pantomime- und Lebenskünstlerin lässt Dinge gerne einfach auf sich zukommen und ist so zu einem 3-Komponenten- Kleber mit breit gefächerter Lebenserfahrung geworden. Ob als ausgebildete Pantomimin und Schauspielerin, Performancekünstlerin oder Organisatorin - Die „Macherin“ Sandra Strauch begeistert eine große Spannbreite von Mitmachern und Zuschauern in ihren Projekten und konnte so Berlins kreative und verrückte Kulturszene der letzten 10 Jahre aktiv mitgestalten. Wenn sie nicht selbst auf der Bühne steht, leitet sie motivierend und mit viel Spaß Bewegungs- und Schauspieltrainings; zum Beispiel im Kinderzirkus, Jugendclub, Studienkolleg, auf Großdemos. Ihre ausgeprägte Fähigkeit im Umgang mit ihrem Gegenüber stellt sie unter anderem bei Kongressen in ganz Deutschland unter Beweis; hier leitet, koordiniert und motiviert sie Teams von bis zu 90 Menschen. Das besondere Interesse am menschlichen Körper und der Körpersprache führte sie vor einigen Jahren unweigerlich zur therapeutischen Körperarbeit (Shiatsu und Zentherapie®), was wiederum untrennbar ist von den anderen Aspekten ihres beruflichen Lebens. Ihre Erfahrungen - auch im Chorsprechen/-singen - in diesem Projekt wieder einmal verbinden zu können freut sie sich sehr und ist gespannt auf diesen Sommer!

     

  • Aktionen 2017

     

    SAMSTAG: 26. August

    KARSTADT Hermannplatz Hermannplatz Oranienplatz

    SONNTAG: 27. August

    Hauptbahnhof Gedächtniskirche Schloss Britz
     

     

  • Schirmherrschaft 2017

    Foto: copyright Bezirksamt Neuköln
     

     

    Grußwort

    für das Projekt „Sing along, Berlin!“

    Sehr geehrte Damen und Herren,
    liebe Musikbegeisterte, 

    Musik ist eine internationale Sprache, die keiner Übersetzung bedarf. Das gemeinsame Singen verbindet Menschen seit Jahrhunderten, weil es die Türen zur Seele öffnet und jedem Einzelnen gefühlvolle Augenblicke schenkt. So rückt manchmal der Alltag in den Hintergrund und lässt einen die täglichen Sorgen für einen Moment vergessen.

    Sing along, Berlin!bringt Menschen unterschiedlicher Generationen, kultureller Herkunft und sozialer Verhältnisse zusammen. Sie alle teilen die Leidenschaft zum Gesang. Ob in der U-Bahn oder im Einkaufszentrum: Bei gemeinsamen Auftritten in der Öffentlichkeit ziehen sie alle in ihren Bann. Als Bezirksbürgermeisterin von Neukölln unterstütze ich das Projekt und freue mich über diese innovative Art, Menschen im öffentlichen Raum zu berühren.

    Der Bezirk Neukölln ist mit seinen 328.000 Einwohnern einer der spannendsten und buntesten Bezirke Berlins und somit ein idealer Ort, um Menschen über die Musik zusammen zu bringen. Deswegen freue ich mich besonders über die Kooperation des Projekts mit der Neuköllner Musikschule Paul Hindemith. 

    Lassen Sie sich vom Zauber der Melodien inspirieren und von den Emotionen leiten, die die Musik in uns weckt. 

    Ich wünsche allen aktiven Sängerinnen und Sängern weiterhin alles Gute und viel Erfolg bei den kommenden Aktionen von Sing along, Berlin!

    Ihre

     





    Dr. Franziska Giffey
    Bezirksbürgermeisterin